Intellibiz

Kondratieff

Wirtschaftswissenschaftler befassen sich schon lange mit der Frage, was könnte unser wirtschaftliches Fortschreiten beeinflussen, um schnelleren, höheren oder profitableren Erfolg zu erzielen. Über beinahe zwei Jahrhunderte interessierte man sich dabei nicht um das biologische Weiterbestehen unseres Erdballs, ja man beutete ihn schier endlos aus.

Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew (1892 – 1938) war Wirtschaftswissenschaftler. Er beobachtete die Entwicklung der industrialisierten Gesellschaft und erkannte lange, zyklische Wellen von 40 bis 60 Jahren, die immer wieder geprägt sind von Knappheiten in der Produktion (Krise, Abschwung) und der anschließenden Erfüllung der Bedürfnisse durch eine von neuen Erfindungen, Tatendrang und Aufschwung gekennzeichneten Lebensphase der Menschen. Verschiedene Autoren sprechen heute von den Kondratieff*-Zyklen (*deutsche Schreibweise) bzw. der Theorie der langen Wellen.

War es zu Beginn 1770 die Erfindung der Dampfmaschine durch den Engländer James Watt, die eine erste Welle einleitete (1. Kondratieff) und die Produktivität einer handarbeitetenden Bevölkerung in eine neue Ära der industriellen Fertigung lenkte, so verspürte man 50 Jahre später das Problem des Transports der produzierten Güter und erfand die Eisenbahn (2. Kondratieff). Ende des 19. Jahrhunderts war dann der Strom entdeckt, wodurch die Maschinen mit Elektromotoren ausgestattet werden konnten und die fein abgestimmte Steuerbarkeit möglich wurde (3. Kondratieff). In der Zwischenkriegszeit forderte dann das Streben nach Individualität und Flexibilität, den Transport auf die Straße zu verlegen und an das benzinbetriebene Auto zu binden (4. Kondratieff). Die hohe Mobilität, die zunehmende Geschwindigkeit der Prozesse, die Forderung nach rascherer Umsetzung geistiger Erkenntnisse lenkte die Menschen zunehmend aus einer Industrie- in eine Wissensgesellschaft, die Arbeit wurde an Roboter abgegeben, die Menschen suchten ihre Arbeit immer mehr in Büros und der Computer, das Internet, die Telekommunikation nahmen auf allen Ebenen ihren unaufhaltsamen Lauf (5. Kondratieff).

Die Beschleunigung erreicht ihren Höhepunkt! Wir sind in der Gegenwart.

Die Begreiflichkeit für unzählige Prozesse ist nicht mehr gegeben, selbst die Technologie ist nicht mehr fassbar, Daten sind in unvorstellbaren Mengen auf kleinsten Medien speicherbar, das Auto ist fast nur mehr ein Computer und die Funktionen unseres Gehirns treten immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses – nicht nur der Hirnforscher, sondern auch des einzelnen Menschen, weil er sich fragt:
„Was muss ich tun, um das alles noch zu verstehen?“

Die Kondratieff-Theorie eignet sich hervorragend, um die Zusammenhänge der Vergangenheit zur Schablone zu machen und die Zukunft vorherzusagen. Verfechter dieser Theorie haben deshalb schon in den 1990er-Jahren auf den 6. Kondratieff hingewiesen (Leo Nefiodow, Mitglied des Club of Rome) und die Gesundheit der Menschen und ihrer Systeme als die Lösung für die Frage der Beschleunigung in der Wissensgesellschaft prognostiziert. Mit diesem Thema befassen wir uns seit der Jahrtausendwende, nicht zuletzt, weil wir – aus der Medizin/der Krankheit kommend – dem Begriff Gesundheit große Aufmerksamkeit schenkten und dabei zunehmend die Vermutung hatten, dass dies nichts mit der Tätigkeit in der Medizin zu tun haben dürfte.

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